Was macht ein Psychotherapeut, Psychologe, Psychiater?
Psychotherapeut
Ein Psychotherapeut ist ein Psychologe mit entsprechender Weiterbildung zum psychologischen Psychotherapeuten oder ein Pädagoge oder Sozialpädagoge mit Weiterbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten oder ein Arzt mit entsprechender Weiterbildung zum ärztlichen Psychotherapeuten (jeweils in den vier wissenschaftlich anerkannten Verfahren Psychonanalyse, Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie oder Systemische Therapie). Aufgrund der zahlenmäßigen Begrenzung der Kassensitze gibt es in der Regel mehrmonatige Wartezeiten für die Aufnahme einer Kassen-Psychotherapie.
Zwei weitere Berufsgruppen dürfen Psychotherapie anbieten: Heilpraktiker für Naturheilkunde und Psychotherapie sowie Heilpraktiker für Psychotherapie
Diese können im Gegensatz zu den Psychotherapeuten nicht mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen, jedoch mit den meisten privaten Krankenversicherungen sowie mit Zusatzversicherungen, die entsprechende heilpraktische Leistungen mit einschließen. Die Anbieter für heilkundliche Psychotherapie sind in ihrer Methodenwahl nicht auf die wissenschaftlich anerkannten Verfahren beschränkt und können daher vielfältigere Methoden aus der reichen psychotherapeutischen Landschaft mit einbringen. In der Regel bestehen keine Wartezeiten für die Aufnahme einer Behandlung.
Psychiater
Ein Psychiater kümmert sich um seelisch Erkrankte. Er hat ein Hochschulstudium (Medizin) und eine psychiatrische Facharztausbildung absolviert. Im Gegensatz zum Psychologen darf deshalb ein Psychiater Medikamente (Psychopharmaka) verschreiben. Er arbeitet vorwiegend im Gesundheitswesen als Facharzt (bei entsprechender psychotherapeutischer Weiterbildung auch als psychiatrischer Psychotherapeut), als Begutachter für die Betreuung/ Einweisung von psychisch Kranken oder in der Forensik als Begutachter für Schuldfähigkeit von Straftätern, Unterbringungsnotwendigkeiten in geschlossenen Einrichtungen usw.
Psychologe
Ein Psychologe kümmert sich um seelische Prozesse. Er hat ein Hochschulstudium (Psychologie) absolviert und kann damit in allen Bereichen arbeiten, bei denen Diagnostik, Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse maßgeblich sind: Beratung, Gesundheit, Bildung, Personalentwicklung, Wirtschaft, Verkehrspsychologie und andere.
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